Heute ist der Tag der Wahrheit. Wir lassen unsere Autos in der Werkstatt durchchecken. Das dauert den ganzen Tag, doch am Ende ist tatsächlich alles in Ordnung! Wir müssen lediglich die Bremsflüssigkeit und das Öl nachfüllen. YES! Daraus stoßen wir abends mit Fabienne und Werner an. Es gibt Strawberry Daiquiri und auf Grund der Farbe und weil wir sowieso noch keinen Namen für unser Baby haben taufen wir es spontan auf diesen Namen.
Da wir ja hier oben keine Arbeit finden und wir dem Regen so langsam wieder entkommen wollen sehen die Pläne für die folgenden Tage so aus: Wir fahren wieder runter, werden eine Nacht in Bowen sein, eine Nacht in Rockhampton und dann 3 Tage in Noosa Heads verbringen, da wir diesen wunderschönen Ort bei der Hochfahrt verpasst haben. Dann sind wir nochmals ein paar Tage in Brisbane und gehen dann für eine Woche nach Byron Bay zum surfen. Wir werden noch 2 andere mitnehmen um Spritkosten zu sparen. Endgültiges Ziel wird dann Melbourne und wenn wir Lust und Geld haben auch noch Adelaide sein. Dort wollen wir dann unser Auto verkaufen. Wenn zu der gleichen Zeit sich Mathieu auch in diese Gegend verirrt werden wir mit seinem Auto einen Abstecher nach Tasmanien machen. Zwischendurch wollen wir noch zum Ayers Rock fliegen und wenn alles glatt läuft werde ich auf jeden Fall noch ein paar Wochen Neuseeland unsicher machen. Auf dem ganzen Weg wieder Richtung Süden werden wir uns nach einem Job umschauen, also drückt uns die Daumen : )

Fabienne (kennen wir seit Fraser Island) und Werner (haben wir in Airlie Beach kennen gelernt) sind mittlerweile auch in Cairns angekommen und wir beschließen spontan alle zusammen in Mathieus Auto zum Cape Tribulation 100 km nördlich von Cairns zu fahren. Das ist der nördlichste Punkt der Ostküste, den man mit einem normalen Auto befahren kann und der einzige Punkt wo Regenwald und Meer direkt aufeinander treffen. Wir fahren mit der Fähre über den Daintree River, wo Krokodile leben, in den Daintree Nationalpark und dann mitten durch den Regenwald zum Cape. Wir picknicken am Strand, aber werden von einem Regenschauer verjagt.
Wir fahren zu einer Farm, die etwas Einzigartiges anzubieten hat: Fruit Tasting. Hier wachsen tropische Früchte, die man in seinem ganzen Leben noch nie gesehen hat. Man kann sie nicht verkaufen weil sie entweder nach einem Tag schon zu überreif, schlecht oder zu empfindlich sind. Ein eingefleischter Australier schnippelt uns eine Frucht nach der anderen auf und wir können alles probieren. Von süßen Passionsfrüchten bis hin zu unbeschreibaren Früchten mit den Namen Abin, Malay Roseapple, Salak, Guanabana usw. Echt eine irre Geschmackserlebnis Erfahrung. Danach werden wir durch den Dschungel hinterm Haus herumgeführt, in dem unter den ganzen Früchten auch Dinge wie Zimt wachsen. Wir essen Blüten und Blätter, die erstaunlich gut schmecken und fahren nach diesem Erlebnis zu einem Wasserloch um uns abzukühlen. Direkt über dem Wasserloch wächst ein riesiger alter Baum in dem ein Tarzanseil befestigt ist mit dem man sich ins Wasser schwingen kann. Das nenn ich mal Urwaldgefühl.
Der Tag endet mit Regen, einer Pizza und schlussendlich in der Stadt.

Wir verbringen den gesamten Morgen im Internet auf der Suche nach Jobs. Aber kein Chance!
Irgendwann fahren wir in ein klimatisiertes Shoppingcenter weil wir es in der tropischen Hitze einfach nicht aushalten. Wir nutzen die Zeit um einzukaufen (was sich mit 2 Jungs schon schwieriger gestaltet. Ich sag nur: ach essen wir heute Fleisch und morgen und übermorgen) Ich lass mir noch ne Runde die Haare beim Friseur schnippeln und dann ist der Tag auch schon vorbei.

Heute ist Sonntag und somit Gammeltag. Wir lesen am Pool, ich mach mein Bodyworkout (fragt sich mal einer warum ich das mache und nicht die Jungs ;)) und gegen späten Nachmittag gehen wir an einen Fluss angeln. Leider erfolglos…

Wir machen uns zu dritt auf die Jobsuche. Leider total erfolglos. Es gibt weder Cafè-, noch Road Work, noch Farmworkjobs… wir laufen den halben Tag verschwitzt in der Stadt herum und schauen nach Aushängen in den Fenstern von Geschäften, lesen uns durch Gumtree und die Jobangebote in der Zeitung, laufen extra zu einer Jobagentur, aber da ist leider überall nichts zu holen.
Ende des Liedes: Goon und Bier!

Cairns. Naja was soll ich sagen. Die Stadt ist nicht wirklich atemberaubend und auch keine Partyhochburg, so wie mein Lonely Planet es anpreist. Da man im Meer wegen den Stingers nicht baden kann gibt es eine künstlich angelegte Lagune mitten in der Stadt. Alles in Allem findet man ansonsten nur Läden, jede Menge Asia Fastfood und um Cairns herum befindet sich mehr oder weniger nur Industriegebiet. Außerdem befindet sich der Flughafen mitten in der Stadt und die Flugzeuge fliegen so tief, dass man jedesmal mit einem Absturtz rechnet. Wenigstens gibt es ein paar nette Galerien und Bars.
Immerhin ist der Campingplatz auf dem wir zusammen mit Mathieu sind spitze und da wir nur 6 Dollar die Nacht zahlen ist das die preiswerteste Unterkunft in der wir jemals waren. Leider regnet es wirklich die meiste Zeit und wenn es nicht regnet knallt die Sonne und man erstickt fast an der extremen schwülen feuchten Luft und schwitzt sich einen ab, bevor dann wieder der nächste Schauer kommt, der alles überflutet. Die Regenzeit live mitzuerleben hat schon was. Zum Glück hält unser Zelt mehr oder weniger dicht.